Am Tag danach...
Mein Freund und Kollege, der wunderbare Jörg Knör hat uns mit einem "Abschiedsständchen" beglückt.
Das können wir Euch nicht vorenthalten.
In diesem Sinn :
Auf die Zukunft und 1000 Dank an alle, die gestern da waren.
#joergknör #brasserielaprovence #legrandbordel
#boriskrivec #stephanhippe
vocals und lyrics Jörg Knör
Happy Birthday BRASSERIE
Heute am 23.03. vor 17 Jahren haben wir zum 1. Mal für Euch gekocht.
Drei Tage könnt Ihr noch persönlich mit uns anstoßen. Also schnell reservieren.
Frei nach unserem Menu-Motto, „das Beste zum Schluss“, habe ich Boris überreden können, einen kleinen Geburtstags-Song für Euch aufzunehmen:
LES BONS MOMENTS (Aznavour) - Vocals: Stephan Hippe und Boris Krivec.
Vielen Dank für die vielen schönen Momente.
17 Jahre
Gekocht, gezittert, geplant, verworfen,
gemailt, geworben, verführt.
Entkorkt, gefeiert, getrunken, gesungen,
geschrieben, gesponnen , gekühlt.
Geputzt, gelaufen, geschleppt, gehackt,
gekauft, geschnitten, gelacht.
Gerannt, verbrannt, getrauert,
geliebt, gebraten, gerungen: Gelebt
17 Jahre lang das Ganze gespürt -
Merci à VOUS TOUS
et A BIENTOT
Eine Stunde mit Stephan Hippe
Ein Stück Frankreich in Hamburg – nicht mehr und nicht weniger versprechen der Schauspieler und Koch Stephan Hippe und
sein Partner Rechtsanwalt Boris Krivec in ihrer „Brasserie La Provence
Viereinhalb Jahre ist es jetzt her, dass Stephan Hippe und Boris Krivec ihr bisherigesLeben an den Nagel hängten,um mit viel Mut und Engagement ihren Traum von einem Restaurant mit südfranzösischer Küche in ihrem Lieblingsstadtteil Ottensen wahr zu machen. Wer das kleine, aber feine Restaurant betritt, wird sofort von seinem provencalischen Charme eingenommen.
Die warmen, roten Wände sind mit original französischen Plakaten, die von Sozius Boris Krivec liebevoll zusammengesammelt worden sind, verziert. Spiegel und schöne, in dunklem Holz gehaltene Sitzgelegenheiten und Tische fügen sich ebenso in das stimmige Gesamtbild ein. Fast jeder Gegenstand im „La Provence“ erzählt eine Geschichte, wie die Kirchenbank, die Stephan Hippe bei eBay ersteigerte, oder die ungewöhnlichen Lampen. So hatten Hippe und Krivec in einem gemeinsamen Urlaub in New York in einem französischen Restaurant im Village die Lampen gesehen, die sie irgendwann in ihrem eigenen Restaurant aufhängen wollten. Als es endlich soweit war und Stephan Hippe die perfekte Lokalität für das Restaurant gefunden hatte, konnte er die Lampen nirgends finden. Das schreckte den Allrounder aber nicht wirklich ab, und so baute er die Lampen kurzerhand nach. (...)
Die Bretter, die die Welt bedeuten
Bis zu dem Punkt, an dem die beiden Neu-Gastronomen heute angelangt sind, war es ein interessanter Weg. So war Stephan Hippe 20 Jahre lang als freier Schauspieler und Sänger auf deutschen Bühnen zu Hause. Nach einer Tanzausbildung mit anschließendem Schauspiel- und Gesangsstudium folgten aufregende Jahre, in denen er unter anderem in der „Rocky Horror Show“, der Daily Soap „Alle zusammen“, vielen Theaterrollen und Chanson-Solo-Shows zu sehen war, doch das deutsche Showbusiness veränderte sich zunehmend, und das in seinen Augen nicht zu seinem Vorteil. „Die fast schon krebsartige Ausbreitung von Castingagenturen mit den dazugehörigen Mitarbeitern, die noch nie gehört haben, was ein echter Schauspieler macht und wie er dazu geworden ist, erklären einem da plötzlich das Business.
Beim Fernsehen war das schon länger so, aber dann hat es sogar das Theater erreicht“, ärgert sich der 42-Jährige.
„Ich war zwar mit meiner Arbeit immer sehr zufrieden und hatte auch genügend Engagements, aber das Milieu gefiel mir nicht mehr. Je älter man wird, desto dünner wird auch das Fell, und man hinterfragt mehr und wird verwundbar.
Auch sein Partner Boris Krivec hatte nicht immer das Berufsziel Restaurantbesitzer, wobei ihm die Entscheidung, seine gutgehende Rechtsanwaltskanzlei aufzugeben, um nun Vollzeitgastronom zu sein, erstaunlich leicht fiel. „Als wir die Brasserie eröffneten, hat Boris noch seine Kanzlei gehabt, aber der dazu nötige Spagat funktionierte nicht so toll, sodass wir beschlossen, dass er auch komplett hierher kommt. Jurist ist er ja immer noch, und einen Anwalt in der Familie zu haben, ist immer gut“, witzelt sein Freund.
Passion Frankreich
„Mit einem Mal ist alle Routine weg und man stürzt sich in ein neues Abenteuer, von dem man nicht weiß, was auf einen zukommt“, beschreibt der Restaurantinhaber sein Gefühl, als das „La Provence“ langsam Formen annahm. „Ich hatte zwar Erfahrung in der Gastronomie, aber noch nie als Verantwortlicher. Ich lernte vor Jahren bei meinem Freund Nicolas Polverino, dem Sohn von Picassos Haushälterin, in seinem kleinen Restaurant in einem Dorf in der Provence. Er hatte 20 Jahre lang immer das Gleiche gemacht. Auf der Karte standen zwei bis drei Vorspeisen, zwei bis drei Desserts, und das Hauptgericht richtete sich nach dem Wochentag: Montag – Lasagne, Dienstag – Kaninchen, Mittwoch – gefülltes Gemüse, Donnerstag – Fischsuppe, und Samstag, Sonntag und an Feiertagen war zu“, erinnert sich der damalige Kochschüler. „Das war dort sehr erfolgreich, aber hier würde das nicht funktionieren.“ Vieles aus dem Konzept seines Lehrers hat der Feinschmeckerkoch übernommen, aber um es Ottensen-kompatibel zu machen, musste doch ein wenig umgestellt werden. Mit Südfrankreich verband Hippe schon lange, bevor er Polverino kennenlernte, ein starkes Band. „Meine Mutter war schon bei den Pfadfindern in Südfrankreich.
Ich weiß nicht, das ist mir irgendwie in die Wiege gelegt worden“, meint Stephan Hippe und lächelt. Obwohl er jedes Jahr in Frankreich Urlaub macht und seit nunmehr zwölf Jahren seine freie Zeit zusammen mit seinem Partner in Grasse in der Provence verbringt, fühlt er sich dort immer noch als Gast. Ich schätze das etwas einfachere ländliche Leben mehr als das in der Stadt, wobei das nicht für Deutschland gilt“, unterscheidet der Provence-Fan. „Die Provence ist, anders als ländliche Gegenden in Deutschland, eine Landschaft, die alle Sinne weckt, die man spürt, sieht, riecht, schmeckt und hört. Es ist dort alles einfacher und natürlicher“, schwärmt Hippe.
La Cuisine Française de Ottensen
„Französische Küche kann auch hochklassig und bezahlbar sein – das eine schließt dabei das andere nicht aus“, meint Hippe, der in den ersten beiden Jahren noch alleine hinter dem Herd des Restaurants die Pfannen schwang. Wir hatten von Anfang an Erfolg. Ich denke, neben der einen oder anderen Überraschung auf der Speisekarte ist es wichtig, alten Traditionen treu zu bleiben, sie etwas zu verfeinern und neben Gaumenfreuden auch für ein schönes, intimes Ambiente zu sorgen“, verrät der Restaurantbesitzer.
„Wenn einer von uns nicht da ist, schließen wir das Restaurant, weil der Anspruch unserer Gäste auf die familiäre Atmosphäre nicht gewährleistet werden könnte“. Ohne Hippe und Krivec läuft erwiesenermaßen gar nichts im „La Provence“. „Wir haben zwar seit einer Weile einen tollen Koch, der mich unterstützt, aber im Service haben wir im letzten Jahr eine Servicekraft in Festanstellung ausprobiert und sind grandios gescheitert. So etwas versuchen wir nicht noch einmal, daher haben lange Theaterengagements auch keinen Platz mehr bei mir.“
Hauptrolle Koch
Die Rolle als Chef de Cuisine und Gastgeber füllt der kochende Schauspieler aber bestens aus und lässt so mit seinem Team jeden Abend ein kleines Stück Savoir-vivre der Provence in Ottensen entstehen.
RESIDENCE 05/09